Einen Tag vor unserer Abreise nach Frankreich in unsere Weihnachtsferien, bin ich in unserem Treppenhaus übel gestürzt. Ich bin kopfüber die Granittreppe hinabegsegelt und als ich gelandet war, war ich in einem Zustand von Schmerz, Schock und Angst. Mein Fuss tat höllisch weh und ich lag allein in dem dann dunklen Treppenhaus. Zu meinem Glück war mein Mann im Keller und mein Telefon in Reichweite geflogen, so dass ich ihn anrufen konnte und er sehr schnell bei mir war. Ich war erschüttert. Und ich war nicht mehr allein. Ich konnte weinen und zittern und vertrauen, dass er für mich sorgt, sich um mich kümmert.
Ich hatte unendlich viel Glück. Ich habe mir nichts gebrochen. "Nur" die Bänder im Sprunggelenk krass gedehnt. So dass ich mit Schiene, Schmerzmitteln, Krücken und meiner Familie am nächsten Tag abgereist bin. Zwischen dem Sturz und der Erleichterung nach dem Röntgen wurde mir glasklar, was wirklich wesentlich ist für mich und auch, was nicht wesentlich ist. Und wie sehr ich das oft immer noch durcheinanderbringe. Wie oft ich immer noch bestimmten Sachen zuviel Zeit widme und Bedeutung gebe, die für mich tatsächlich nicht wirklich wichtig sind. Es war ein kleiner Unfall, keine Frage, doch in mir hat es sich in diesem Moment auch gross angefühlt und ich habe gespürt, dass ich sterblich bin & das von einem Moment zum nächsten alles anders sein kann. Das mein Leben endlich ist und ich es leben möchte. Reduktion. Die Essenz war und ist und bleibt:
LIEBE.
So wünsche ich Dir, die/der Du das liest, dass Du ohne Unfall, ohne Schock, in den nächsten Tagen einen Moment findest, um innezuhalten und zu spüren, was für Dich wesentlich ist. Also wirklich wesentlich. Wenn morgen alles vorbei wäre?
Von Herzen* Leonie